BMW X6: Galanter Gigant

Die Mischung aus viertürigem Coupé und geländegängigem SUV ist auch elegant, sexy und trotz der abfallenden Hecklinie im Innenraum äußerst geräumig und somit auch praktisch. Und über 275.000 Kunden können nicht irren, die sich in den letzten sieben Jahren zu begeisterten Fans dieses schicken Alleskönners entwickelten.

Wir haben uns den kleinsten der drei Dieselvarianten, also den vernünftigsten Selbstzünder, ausgesucht. Für den Diesel-Einstiegspreis ab 65.650 Euro gibt es den X6 xDrive30d, so der vollständige Name, mit 258 PS, die aus dem bekannten und millionenfach bewährten Dreiliter-Sechszylinder-Selbstzünder kommen. Wie auch bei den beiden anderen Dieseltriebwerken mit 313 und 381 PS, sowie bei den drei Benzinern mit 306, 450 und 575 PS, kümmert sich ein tadelloses Achtgang-Sportgetriebe automatisch um die anstehenden Gangwechsel. Unser xDrive30d ist also der Sparfuchs unter den mächtigen 2,2-Tonnern und verbraucht für dieses Gesamtkonzept erstaunlich wenig, nämlich durchschnittlich nur sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer. Das entspricht einer CO2-Emission von 157 Gramm für jede gefahrenen 1.000 Meter. Selbstredend haben wir bei relativ zügigem Fahrverhalten diesen Wert nicht erreicht, aber für so ein Dickschiff sind durchschnittlich knapp acht Liter auch noch in Ordnung. Apropos Dickschiff. Wir staunten vor allem über die gefühlte Leichtfüßigkeit des Fahrens mit diesem durchgestylten Brummer mit der dynamischen Dachlinie. Auch schnell gefahrene und äußerste enge Kurven meistert der gern auch als cooler Cruiser eingesetzte SUV so souverän, dass einem die Tränen kommen, weil die Fliehkräfte sie aus den Drüsen drücken.

Auch als Geländegänger macht der 4,91 Meter lange und 1,99 Meter breite Allradler alles mit. Die übelsten Verschränkungen auf nassen Felsen, die steilsten Steigungen, die einem durch die Windschutzscheibe nur noch den bewölkten Himmel zeigen - hier beschert einem dann die Frontkamera die notwendige Übersicht - und tiefe Wasserdurchfahrten machen den X6 zu einem echten Alleskönner, der nach wie vor keinen echten Konkurrenten zu fürchten hat. Auf dem großen 10,25-Zoll-LCD-Bildschirm auf der Mittelkonsole, der sonst als Navigations- oder Entertainmentanzeige dient, kann man die technischen Daten dieser gebirgigen Ausfahrt ablesen. In Prozent und Grad werden Gefälle, Schrägen und Traktion aller vier Antriebsräder im xDrive-Modus angezeigt. Somit kann die betuchte X6-Kundschaft ganz getrost in bergigen Gegenden alle vier Jahreszeiten fahrtechnisch problemlos genießen.

Purer Genuss ist auch der noble Innenraum mit auf Wunsch lieferbarem zweifarbigen Nappa- oder Dakota-Leder, Alcantara-Dachhimmel und edlen Hölzern aus Pappel oder amerikanischer Eiche. Nahezu perfekt sind die x-fach elektrisch verstellbaren Sportsitze, mit einem Seitenhalt der Extraklasse. Und was gefiel uns nicht am neuen BMW X6? Naja, die viel zu vielen und zu viel großen Kunststoff-Noppen zur Befestigung der vier Radläufe sehen sehr plump und ziemlich preiswert aus. So etwas sollte bei Premium-Mobilen eigentlich nicht zu sehen sein.

Technische Daten: Crossover zwischen viertürigem Coupé und geländegängigem SUV, Länge: 4,91 Meter, Breite: 1,99 Meter, Höhe: 1,70 Meter, Radstand: 2,93 Meter, Wendekreis: 12,8 Meter, Leergewicht: 2.140 Kilogramm, Kofferraumvolumen: 550 - 1525 Liter, Tankinhalt: 85 Liter, Motor: xDrive30d, 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel, Leistung: 258 PS bei 4.000 U/min, max. Drehmoment: 560 Newtonmeter bei 1.500 - 3.000 U/min, 0 - 100 km/h: 6,7 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,0 Liter Diesel/100 km, CO2-Emission: 157 g/km, Preis: ab 65.650 Euro.